Die memnon-Kolosse sind nur eine der vielen Prachtbauten der alten Ägypter. In Stein gehauen stehen die alten Götterbilder seit tausenden von Jahren - kaum denkbar, das eines der modernen Gebäude oder Standbilder unseres Jahrtausends diese Zeiten überstehen könnte.
Auf dem Weg von Luxor ins Tal der Könige kommt man an den Memnon-Kolossen vorbei, beziehungsweise an dem, was davon übrig ist. Denn der Zahn der Zeit, Nilhochwasser und die Versalzung ebenso wie Erdbeben und Plünderungen haben kräftig an den sitzenden Pharaonenfiguren aus Fels und der dahinter liegenden Tempelanlage genagt.
Dabei sind die riesigen Kolosse das einzigste, was von einem der größten Tempel in Ägypten übrigblieb. Die ganze Anlage zählte neben der Tempelstadt Karnak, welche wiederum über eine Sphingenallee mit dem Luxor Tempel verbunden war, zu den größten Tempelanlagen, die in Ägypten errichtet wurden. (siehe www.luxor-tempel.de)
Die Kolosse von Memnon waren ein Abbild des Pharao Amenophis III., der auch Bauherr der Tempalanlage war. Sie sind nahezu 18 Meter hoch und waren jeweils aus einem Stein gehauen. Da die ganze Tempelanage in einem etwas niedriger gelegenen Landstrich gebaut war, blieb sie von den Nilüberschwemmungen leider nicht verschont.
Die beiden Memnon-Kolosse bei Luxor vor dem Tal der Könige sind schon seit der Antike berühmt. Man erzählt sich, dass eine der beiden Figuren jeden Tag bei Sonnenaufgang einen langen, heulenden Ton von sich gab. Das führte dazu, dass die Griechen glaubten, Memnon riefe seine Mutter Eos, die Göttin der Morgenröte, an um sie zu begrüßen. Etwa um 170 n. Chr. verstummte der Ton angeblich. Man begründete dies damit, dass der römische Kaiser Septimius Severus die Statuen restaurieren ließ.
Von der Tempelanlage selbst konnten nur eine in Stein gehauene Stele und wenige Säulenpostamente gerettet werden. Aus bekannten Gründen beließ man die Funde aber nicht an Ort und Stelle, sondern verbrachte sie in die Museen in Luxor und Kairo, wo sie hoffentlich weder Naturkatastrophen noch Plünderungen ausgesetzt sind.
Foto: Dago Wiedamann
Datum: 07.04.2007
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